Die Deutsche Bundeswehr  
 
  120 mm HE-Patrone 25.11.2024 03:59 (UTC)
   
 

120 mm HE-Patrone

Neben der Hauptaufgabe des Einsatzes von Kampfpanzern, der direkten Bekämpfung gepanzerter Waffensysteme, besteht die zweite wesentliche Aufgabe des Kampfpanzers in der Bekämpfung von Flächenzielen, insbesondere von Lenkflugkörper-Stellungen hinter Deckungen und in Unterständen. Die zurzeit noch eingesetzte Mehrzweckmunition ist, bedingt durch ihre Auslegung, für diese Verwendung zukünftig nicht geeignet.
 
Die Wirksamkeit eines Hohlladungs-Gefechtskopfes ist, wegen der heute sehr weit entwickelten Schutztechnologie, gegen Pz-Ziele nur bedingt gegeben. Vor diesem Hintergrund entwickelt Rheinmetall eine neue 120 mm HE-Munition. Sie ist in allen Kampfpanzern, ausgestattet mit einer 120 mm Glattrohrwaffenanlage, einsetzbar. Die neue Patrone ersetzt die eingeführte 120 mm MZ-Munition wie z.B. DM 12/DM 12 A2.
 
Modular aufgebaut, besteht die Patrone aus den wesentlichen Komponenten: Antriebsmodul, Wirkteil und Zünder. Das Wirkteil des mit einem Klappenleitwerk ausgestatteten Vollkaliber-Geschosses ist so konzipiert, dass eine erfolgreiche Bekämpfung gegen weiche und halbharte Ziele möglich ist. Durch einen Splittermix aus Stahl- und Schwermetallkonstruktions-Splittern und die hohe Sprengleistung wird eine große Effektivität erreicht. Die Bekämpfung von Zielen hinter Deckungen macht es notwendig, die Munition in der Luft in einem vorgegebenen Abstand zum Ziel durch einen elektronisch tempierbaren Zeitzünder zur Detonation zu bringen.
 
Darüber hinaus hat dieser Zeitzünder eine Aufschlagfunktion mit und ohne Verzögerung, um auch die Detonation nach dem Durchschlagen von Mauerwerken sicherzustellen. Die Tempierung des Zünders kann entweder automatisch, durch eine Anbindung an die Feuerleitung des Waffensystems, oder auch manuell über ein separates Zünderstellgerät erfolgen. Bei Ausfall der Bordelektronik steht die Notfunktion "Aufschlagzünder ohne Verzögerung" zur Verfügung.
 
Der Einsatzbereich der neuen HE-Patrone liegt auch in der Unterstützung der Artillerie. Hierzu gehört das Ausschalten von Schützenpanzern, leicht gepanzerten Transportfahrzeugen, abgesessener Infanterie und Panzer-Nahbekämpfungswaffen sowie die Bekämpfung von Panzerabwehrsystemen und Stellungen in Gebäuden.
 
Zum Angriff ist die 120 mm HE-Munition für das Brechen von Sperren und Feldbefestigungen und das Niederhalten gegnerischer Kräfte, insbesondere von Panzer-Abwehrsystemen bei Auflaufen auf die Sperren, verwendbar. Weitere Einsatzmöglichkeiten ergeben sich im gegenseitigen Feuerschutz beim Einbruch in gegnerische Stellungen.

Hauptmerkmale

  • Hohe Effektivität und größtmögliche Wirkung im Ziel durch Zeitzünder mit Aufschlagfunktion
  • Neue Einsatzfelder sind die Bekämpfung von schweren Bunkern mit Betonbrechgranaten, schweren, auch verminten Panzersperren sowie das Schützen hinter armierten Betonhäuserfronten.
  • Sehr breites Zielspektrum inkl. Lenkwaffenstellungen, durch Wall/Mauer geschützte Ziele, gepanzerte Mannschaftstransporter, Nachschubfahrzeuge und abgesessene Infanterie
  • Modularer Patronenaufbau  - Geschoss kann gegen Üb-Geschoss ausgetauscht werden

Technische Daten

Mündungsgeschwindigkeit
L/44 Waffe:
L/55 Waffe:
 
Wirksame Splitterreichweite:
Insensitiver Sprengstoff:
Geschossmasse:
Splittermasse:
Kampfentfernung:
     
ca. 950 m/s
ca. 1.100 m/s
 
über 80 m
ca 3 kg
ca. 19 kg
ca. 9 kg
5.000 m

Produktvarianten

  • 120mm HE ÜB
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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