Luftverlastbare Waffenträgersysteme für Out-of-Area Einsätze sind aufgrund der Gewichtsbegrenzung nur mit leichten Waffenanlagen ausgerüstet. Eine "Line of Sight"-Kanone im Kaliber 120 mm kann nur dann in ein leichtes Trägerfahrzeug integriert werden, wenn neben dem Gewicht auch die auf das Fahrzeug wirkende Rückstoßbelastung beim Schuss deutlich gegenüber bisherigen 120 mm Serienwaffen reduziert wird.
Die Waffenanlage Rh 120 LLR L/47 erfüllt diese Anforderungen, wobei die international festgelegte Schnittstelle zur 120 mm Munition eingehalten wird. Die Verschießbarkeit der modernen neuen 120 mm KE-Munition (DM 63) und zukünftiger HE-Munition auch mit tempierbarem Zünder ist somit sichergestellt.
Aufgrund von Erfahrungen mit Werkstoffen, die im Kal. 140 mm für Waffenkomponenten eingesetzt wurden, konnte ein neuer hochfester Vergütungswerkstoff für das Waffenrohr und den Verschluss verwendet werden. Zusammen mit dem neuentwickelten Kompaktverschluss kann das Gewicht der rücklaufenden Massen gegenüber der Serienwaffe des Kampfpanzers LEOPARD 2 A4 um mehr als 10 Prozent reduziert werden. Dabei wird der FDP-Wert auf 700 MPa angehoben. Die Auslegung des Waffenrohres, der Rücklaufeinrichtung und der Rohrlagerung basieren auf Erkenntnissen aus Technologiestudien, so dass eine hohe Treffgenauigkeit sichergestellt werden kann.
Mit der Panzerkanone Rh 120 LLR L/47 sind die wesentlichen Voraussetzungen geschaffen, modernste Waffen- und Munitionstechnologie im Kaliber 120 mm in zukünftige Ausrüstung für leichte Heereseinheiten einzubringen.